22. September – 5. November 2017

Franziska Furter
Sandra Kühne

Vernissage: Donnerstag, 21. September 2017, 18.30 h
Einführung: Cornelia Ackermann, Jeannette Polin, Kuratorinnen

Jubiläums-Spezial
Donnerstag, 28. Sept. 2017, 20 h
DAY & TAXI. Christoph Gallio,
Silvan Jeger und David Meier
Eintritt Fr. 15.–

Konzert
Donnerstag, 28. September 2017, 20 h
mit DAY & TAXI. Christoph Gallio (Saxophon)
Silvan Jeger (Kontrabass) und David Meier (Schlagzeug)

Werkgespräch und Führung
Sonntag, 22. Oktober 2017, 14 h
mit den Künstlerinnen

Finissage
Sonntag, 5. November 2017, 15–17 h

Öffnungszeiten: Freitag 14 – 18 h, Samstag + Sonntag 14 – 17 h

FRANZISKA FURTER | SANDRA KÜHNE

Mit aktuellen Arbeiten von Franziska Furter (*1972, lebt und arbeitet in Basel und Berlin) und Sandra Kühne (*1976, lebt und arbeitet in Zürich) startet im TRUDELHAUS das neue Ausstellungsprogramm nach der Sommerpause.

Die Auseinandersetzung mit dem Medium Zeichnung ist bei beiden Künstlerinnen eminent. Wie ein roter Faden ziehen sich Darstellungen von Linien, Flächen und geometrischen Formen durch die drei Stockwerke des TRUDELHAUSES. Dazu zählen auch die Übersetzungen der Linie in das Dreidimensionale und Skulpturale.

So verbindet Furter mit dem Bunsenbrenner geformte Glasröhrchen zu einer geheimnisvollen, gekritzelt anmutenden Linie, die hängend durch den Raum und den Wänden entlang mäandert

Diese linear verlaufende Arbeit kontrastiert mit durch hellblaue Tinte eingefärbten Seidenpapierbögen von Sandra Kühne. Zu einem riesigen Stapel geschichtet und verdichtet erwecken diese den Eindruck von Wasser. Der Werkstoff Papier ist für Kühne nicht nur Bildträger für Zeichnungen, sondern auch Spielwiese für grossangelegte Installationen wie die "Verwerfungen", die immer wieder auf den Ort bezogen neu entstehen. Damit gemeint sind grosse Papierbögen, die sie mit Graphitpulver und Leinöl überzieht, danach zerknüllt und formgebend bearbeitet. Aus dem ursprünglich planen, weissen Papier entsteht so ein topografisches Relief, das durch die Oberflächenbeschaffenheit an die Schwere eines Bronzegusses denken lässt. Je nach Auftreffen des Lichtes beginnt die matt glänzende Oberfläche zwischen den Grautönen zu oszillieren.

In Furters künstlerischem Schaffen finden zunehmend auch Alltagsmaterialien Eingang. So konstruiert sie beispielsweise aus weissen Strohhalmen ein gitterartiges Geflecht, welches sich raumgreifend schwebend auszubreiten scheint. Das Volumen dieser hängenden "Wolke", bestehend aus Zwischenräumen und Leerstellen, scheint den Ausstellungsraum nahezu zu sprengen.

All diese formentfremdeten Zeichnungen, die im TRUDELHAUS zu sehen sind, gewähren dem Betrachter einen Einblick in die Schaffenswelten der beiden Künstlerinnen, die sich künstlerisch zwar nahe stehen, aber doch eine eigenständige Sprache sprechen.

Den ausgestellten Arbeiten der beiden Künstlerinnen ist eine Leichtigkeit und Schlichtheit mit grosser poetischer Wirkung eigen, die zum Sinnieren und Verweilen einlädt.

Sandra Kühne
Sandra Kühne, Cyanography, 2017, Unterwasserfotografie

Sandra Kühne
Sandra Kühne, Eisgang, Papierschnitte, 2016
credit: René Hauser

Sandra Kühne
Sandra Kühne, Verwerfung, Wasserfarbe auf Seidenpapier, 2016
credit: Benedikt Ziegler

Sandra Kühne
Sandra Kühne, Verwerfung, Graphit und Leinöl auf Papier, 2016
credit: Sandra Kühne

Franziska Furter
Franziska Furter, Scribbles, 2016, Glas

Franziska Furter
Franziska Furter, Scribble, 2015, Glas

Franziska Furter
Franziska Furter, Scribbles, 2016, Glas

Franziska Furter
Franziska Furter, Scribble, 2015, Glas