9. Mai – 29. Juni 2025
 «Dreimal Gleich Anders»
 
    Victorine Müller
    Jonas Baumann
    Stefan Auf der Maur
        
    Vernissage  
      Donnerstag, 8. Mai 2025, 18.30 h
      Begrüssung Christian Greutmann und Michael Nitsch, 19 h
      
    
Werkgespräch
    Sonntag, 25. Mai 2025, 14 h 
    mit den Künstler:innen
    
    
Performance Victorine Müller
      Samstag, 14. Juni 2025, 21.45 h
      voher Kurzführung durch die Ausstellung, 21 h
Finissage 
   Sonntag, 29. Juni 2025,  15 – 17 h
  in Anwesenheit der Künstlerinnen
  und Künstler
  
Öffnungszeiten: Freitag 14 – 17 h, Samstag + Sonntag 11 – 17 h
      Die Ausstellung bleibt am 7. und 8. Juni 2025 (Pfingsten) geschlossen
      
    
dreimal gleich anders
Der Titel der kommenden Ausstellung im Trudelhaus Baden verweist einerseits auf die Ähnlichkeiten, wie auch auf die Unterschiede der drei eingeladenen Kunstschaffenden. Gemeinsam ist den drei Positionen ein Spiel mit dem Surrealen, deutlich unterscheiden sie sich aber in der Herangehensweise und Art der künstlerischen Auseinandersetzung.
Victorine Müller ist bekannt für ihre poetisch leichten Performences, bei denen sie jeweils selbst Teil ihrer aufblasbaren, transparenten Objekte wird. Im Trudelhaus zeigt sie nebst einem raumgreifenden Objekt im Untergeschoss Zeichnungen und Malerei sowie Videoarbeiten. In ihren Bildern verschmelzen Frauenkörper und Tierelemente zu wundersamen Chimären, die in zeitlosen Räumen mehr schweben als stehen. In mehreren Zeichnungsanimationen zeigt Victorine Müller ihre Vorgehensweise. Sie arbeitet darin mit Kohle und verändert ihre Bildideen in Sekundenschritten. Die Zeichnung wird partiell ausradiert und assoziativ entstehen neue und überraschende Bildmotive. Die vorhergehende Zeichnung wird dabei bewusst zerstört und bleibt einzig als Videobild erhalten. Schöner und leichter könnte man Vergänglichkeit nicht zeigen.
Jonas Baumanns meisterhafte Malereien haben auf den ersten Blick etwas sehr Klassisches. Seine skulpturalen Bildfindungen stehen auf dunklen Hintergründen oder sanften Farbverläufen. Mächtig pastos, mit groben Pinselstrichen und dickem Farbauftrag malt er seine «painted sculptures». Diese Skulpturen, die aus verschiedensten Materialien zu bestehen scheinen, verharren oft in einem seltsam fragilen Gleichgewicht, das kleinste Erschütterungen oder ein sanfter Windstoss zum Einsturz bringen könnte. Sie manifestieren und bewahrheiten sich einzig durch die Malerei, kommen einem aber dennoch schon bald vertraut und real vor. Hier sind wir nahe an einem Grundgedanken der surrealistischen Malerei. Jonas Baumann packt in seine Werke auch viel skurrilen Humor. Comicartige Elemente, grelle Farben und schräge Titel brechen gekonnt die Schwere der Malerei.
Auch Stefan Auf der Maur bedient sich in seiner Malerei klassischer Elemente. Bei ihm sind es aber eher inhaltliche Zitate, die er in einen anderen, modernen und verfremdeten Kontext stellt. Beim Eingang empfängt die Besucher ein liegender Adonis in Leopardenhöschen mit gestähltem Sixpack und gewaltig muskulösen Oberarmen, der genüsslich einen kleinen Tiger verspeist. Das Bild trägt den Titel «YOLO» (you only live once). Das Jugendwort wird hier in üppiger Dekadenz gezeigt, das Lachen bleibt uns dabei etwas im Hals stecken. In einer grossen schwarzweissen Serie von Monotypien zeigt Stefan Auf der Maur sein grosses malerisches Können. Mit wenigen Strichen werden komplexe Bildinhalte der griechischen Mythologie festgehalten, modern verfremdet und mit viel Witz gebrochen wiedergegeben.

    Jonas Baumann, Sculpture Nr. 55, 102 x 84 cm, 2024

    Jonas Baumann, Candle, 70x50 cm, Öl auf Leinwand

        
      Stefan Auf der Maur, «Atlas I», 2022

        Stefan Auf der Maur, Vogel
      

        Victorine Müller, «ohne Titel», 2024
      
        
        Victorine Müller, Mondlicht
      