Nicht ohne Humor wandelt sich die ehrwürdige Jugendstilvilla in ein «Sanatorium», das sich um das seelische und körperliche Wohl seiner Besucher*innen sorgt. Diese werden zu «Patient*innen» auf Zeit und wandeln erholungssuchend durch Haus und Park. Das historische Ensemble Langmatt bietet mit seiner einzigartigen Atmosphäre perfekte Entspannung für stressgeplagte Zeitgenossen: ein inspiriertes Setting ganzheitlicher Regeneration durchaus im Sinne historischer Heilanstalten. Das Sanatorium Langmatt reflektiert zugleich die aktuelle gesellschaftliche Diskussion zum Thema Entschleunigung, Kontemplation und Vertiefung der Sinne. Mit über 100 Jahren wird die «Grand Old Lady Langmatt» zum Jungbrunnen für Jung und Alt.
Raumbezogene Videoprojektionen holen die Natur nach drinnen, verzaubern zwei der historischen Räume und tauchen sie in magische Bewegung. «Schlafen im Museum» heisst es in einem anderen Raum: Bequeme Betten laden zu einem gesunden Nickerchen bei den Impressionisten der Sammlung ein. Unter dem Begriff «Slow Art» ist eine vertiefte Wahrnehmung ausgewählter Bilder der Sammlung möglich. Die vom amerikanischen Wissenschaftler Arden Reed entwickelte Methode zielt auf eine intensivierte Begegnung mit dem Kunstwerk. Neben dem Sehen steht die Erkundung des Hörens im Zentrum. Im Park sind geheimnisvolle Klänge zu hören, die das Publikum in eine andere Welt entführen. In der Bibliothek ertönen leichtfüssige Melodien auf dem hundertjährigen Steinway-Flügel.
Die Gemäldegalerie wartet mit einer spektakulären Überraschung auf: Sie hat sich in eine Federballhalle verwandelt. Auf weichem Teppich ist mit weissen Linien ein Spielfeld markiert. Ein leichtes Netz spannt sich in der Mitte des Raumes. Die Besucher*innen sind zu körperlicher Ertüchtigung eingeladen. Zur Abkühlung und als geruhsamer Ausgleich empfiehlt sich draussen im Park ein eigens errichtetes Kneippbad mit Barfussweg.
Arbeiten von Herbert Brandl (* 1959 in Graz), Christine Camenisch/Johannes Vetsch (* 1956 in Basel/* 1956 in Buchs), Katrin Freisager (* 1960 in Zürich), Florian Germann (* 1978 in Zürich) und Mario Marchisella (* 1972 in Zürich).
Zur Vermittlung stellt sich Frau Hugentobler zur Verfügung. Mit ihrer Reisegruppe unter Leitung von Frau Dr. Rohrbach muss sie sich zunächst ziemlich wundern. Doch mehr und mehr findet sie Gefallen an dem, was zu sehen und zu erleben ist: Ein unterhaltsamer Ausstellungstext der besonderen Art. Markus Stegmann: «Frau Hugentobler und Gefolge», 112 Seiten, dt./engl., Paperback gratis zum Mitnehmen.