Auf den ersten Blick scheint es, als würden die beiden Künstler Daniel Robert Hunziker (*1965) und Markus Müller (*1970) das Trudelhaus mit ihrem Fundus aus Design und Architektur bestücken. Wer die Künstler allerdings besser kennt, weiss, dass es sich lohnt, genau hinzusehen. Denn was wie Möblierung aus den 70er Jahren anmutet, entstammt dem Atelier von Markus Müller. Er greift tief in seine Handwerker-Trickkiste und führt uns täuschend echte Schreinerarbeiten vor Augen. Den Interieurs bestehend aus Alltagsgegenständen wie Sesseln und kreisförmigem Teppich haftet etwas subtil Befremdendes an. Ihre vermeintliche Funktionalität wirkt irritierend.
Parallel dazu löst Daniel Robert Hunziker Elemente architektonischer Begebenheiten des Ausstellungshauses heraus und fügt sie als Versatzstücke in die Interieurs ein. Wie Markus Müller spielt auch er mit dem Sein und dem Schein. Ein grossflächiger Paravent zieht sich durch den untersten Ausstellungsraum. Aus edlem Mahagoniholz gefertigt – scheint er. Aus beklebter Spanplatte geformt – ist er. Hunzikers Aufmerksamkeit gilt dem Charakter des Raums. Er greift in die Architektur ein, sucht den formalen Bruch mit dem Vorhandenen.