Die Kunsthalle zeigt eine Ausstellung von Thomas Kern, dem Gewinner der 12. Ausgabe der Fotografischen Ermittlung, die vom Kulturamt des Kantons Freiburg ausgeschrieben wurde. Das Projekt des Aargauer Fotografen, zweimaliger Gewinner des World Press Awards, bestand darin die Einwohnerinnen und Einwohner des Kantons treffen. In den letzten Monaten entstanden so mehr als 60 Schwarz-Weiss-Porträts, von denen etwa 30 in der Ausstellung gezeigt werden. Die Portraits strahlen eine Gelassenheit aus, die das Nachdenken über menschliche Begegnungen und das Gefühl eines gemeinsamen Augenblicks anregen.
Die Bilder von Thomas Kern sind die erhaltenen Fragmente von Begegnungen. Sie stellen einen einmaligen Moment dar, jenen der gegenseitigen Anerkennung zwischen dem Künstler und der fotografierten Person. Die Anwesenheit eines Körpers im Raum, der stumme Blick, die langsame Annäherung der analogen Kamera erzeugen jene Intensität, die der Künstler sucht. Den Augenblick, in dem das aufgenommene Bild einen horizontalen Austausch widerspiegelt. Obschon der Künstler durch den Kanton gereist ist, um die Freiburger Bevölkerung zu treffen, entziehen sich seine Arbeiten der Bildung von Identitätsbezügen zwischen der Geografie und den Einwohnern. Die Portraits von Thomas Kern fungieren wie Spiegel, die in der Intimität der Begegnung ein universelles Bild der Person hervorbringen.
Zum Anlass der Fotografischen Ermittlung wird eine Publikation im Stephan Witschi Verlag, Zürich, erscheinen.
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