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frölicher | bietenhader & Sarah Burger

Magma
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Posted in: Ausstellungen
22. Oktober 2021   -   05. Dezember 2021
Veranstaltungen:
  1. 22. Oktober 2021 | 17–21 Uhr

    Eröffnung

  2. 30. Oktober 2021 | 17–23 Uhr

    Kulturbrugg – Kulturnacht der Brugger Kulturakteure

  3. 25. November 2021 | 19 Uhr

    Wortwechsel – Die Künstler*innen im Gespräch

  4. 05. Dezember 2021 | 14–16 Uhr

    Finissage mit den Künstler*innen

Veranstaltungsort
Zimmermannhaus Brugg – Kunst & Musik

Vorstadt 19 

5200 Brugg 

T 056 441 96 01 

info_at_zimmermannhaus.ch


https://zimmermannhaus.ch
Öffnungszeiten

Mi–Fr 14.30–18.00 Uhr Sa, So 11.00–16.00 Uhr

Mit «Magma» legen das Künstlerduo frölicher | bietenhader und die Künstlerin Sarah Burger im Zimmermannhaus den gemeinsamen Boden digitaler Erinnerung und analoger Vorstellungswelten frei.

 

Unverkrampft übertritt das Künstlerduo frölicher | bietenhader (Selina Frölicher, *1985 Zürich, und Micha Bietenhader, *1985 Zug) die Grenze zwischen digitalen und analogen Medien. Dabei legen sie offen, wie ungesichert die Daten sind, die unser Verständnis der Wirklichkeit bestimmen: Nie sind Maschinen vollumfänglich kontrollierbar, am Zauber elektronischer Bilder zeigen sich ihr Eigenleben sowie der Bruch zwischen tatsächlichen Körpern und ihrer verführerischen Vision. Für ihre Einzelausstellung im Bündner Kunstmuseum nahmen sich frölicher | bietenhader Bilddaten an, die sich auf einer Harddisk über mehrere Jahre zersetzt hatten. Können sich verbliebene Pixel ihren eigenen Körper, ihren eigenen Raum erschaffen? Und wenn ja: Haben wir es mit einem dokumentarischen, einem illusorischen, gar einem natürlichen Phänomen zu tun? Grosse Scheiben aus Plexiglas nehmen Prints auf von mikroskopiertem Gestein. Beamerlicht wirft Reflexionen von der Membran an die Wände zurück. Der Körper und sein Bild, das Sichern und das Auflösen liegen ganz nah beieinander, gehen ineinander über, sind sich letztlich gleich.

 

Auch Sarah Burger (*1982, Glarus) erprobt im Zimmermannhaus einen ungesicherten Zeithorizont. «Model for a rising day» nennt sie die Entstehung ihrer Rauminstallation, die dazugehörige Performance wird von dem zweiten Titel «When earth lays down» getragen. Die artifiziell entfremdete Erde, die sie über den Terrakotta-Boden ausbreitet, versetzt uns in eine Zukunft, die das Hier und Jetzt ins Terrain archäologischer Erkundungen verwandelt. Die raumgreifende Installation erinnert an das Set eines Science-Fiction-Films, macht uns zu Expediteur*innen auf einem imaginären Planeten, dessen Bewohntheit schon vor unserer Ankunft angefangen hat. 

Sarah Burgers dreidimensionale Collagen verwischen gezielt die Herkunft ihrer einzelnen Elemente. Ihr Kosmos an Bildern, Objekten und ortsspezifischen Interventionen verwebt Ahnungen, Erinnerungen und Wissen und fordert uns gleichzeitig zu Spekulationen heraus. Zeichnet sich nicht in der Auflösung, mehr noch: im Zerfall historischer Fotografie ein neuer Horizont ab? Welche Deutungen des Heute werden einst in unseren Spuren gelesen werden? 

 

Die Ausstellung wird von einem Textbeitrag der Autorin Anna Stern begleitet. 

 

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