Carmen Perrin und Andrea Wolfensberger machen aus dem Ausstellungsraum eine begehbare Skulptur. Der Besucher wird nach dem Zugang über die Brücke auf einer Art Laufsteg empfangen. Die normalen Ausstellungswände werden mit präzisen Einschnitten so verändert, dass plötzlich Tageslicht und ungewohnte Durchsichten möglich werden. Eine Säule aus Büchern scheint alle Räume zu durchdringen. In den oberen Stockwerken weht uns der Wind entgegen, die geöffneten Fenster tanzen mit einer dünnen transparenten Folie in einem luftigen und laut knatterndem Spiel. Im untersten Raum dann die grosse Überraschung.
Die beiden Künstlerinnen verstehen ihr Gemeinschaftsprojekt im Trudelhaus einerseits als architektonische Auseinandersetzung, aber auch als Aufruf, bei Bestehendem genauer hinzuschauen.
Es ist die Pandemie, die uns umstülpt, die uns den Boden entzieht, die einschneidend ist, die uns durch die ständig geöffneten Fenster Kälte bringt. Am Schluss steht aber bei uns allen die Hoffnung, dass alles in einer neuen, positiven Form enden wird. Das gelingt auch Carmen Perrin und Andrea Wolfensberger, ihr letzter Raum nimmt diese Hoffnung auf und lässt uns staunen.