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Reizende Aussichten!?

reizen: verlocken – stimulieren – provozieren
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Posted in: Ausstellungen
05. April 2025   -   10. Mai 2025
Veranstaltungsort
Haus zur Glocke

Seestrasse 91

8266 Steckborn TG


www.hauszurglocke.ch
Öffnungszeiten

Samstag 16.00–22.00
Sonntag 14.00–18.00
Mittwoch 17.00–21.00
nach Vereinbarung: T 052 770 24 50

Was reizt uns? Woran reiben wir uns? Was zieht uns an? Wie als reizend empfundene Phänomene eine angenehme, anziehende
Wirkung auf uns auslösen, uns verlocken oder verzaubern können, so mögen sie uns gleichzeitig auch herausfordern, provozieren oder ärgern. Jedenfalls erregen sie unsere Aufmerksamkeit und bewirken, dass wir uns mit ihnen beschäftigen. Lust und Schmerz, Verheissung und Ernüchterung sind im Reiz oft eng verknüpft. Im Spiel mit der Mehrdeutigkeit des Begriffs wird dieser in der künstlerischen Auseinandersetzung
fruchtbar gemacht.

Gianin Conrad arbeitet für seine Werkserie „Kraftfeld“ mit Elektrozäunen. Zäune können Landschaft strukturieren, Ausblicke
rahmen, aber auch eingrenzen, beengen, Wege und Blicke versperren. Diesen Ambivalenzen spürt Conrad in seinen Installationen nach. So entsteht eine gebaute Aussicht
mit komprimiertem Reiz in Form elektrischer Impulse, die, anziehend und bedrohlich zugleich, unsere Raumvorstellungen
herausfordert.

Ursula Rutishauser entwirft filigrane Arbeiten aus Papier. Messerscharf geschnitten, transformieren sie Materialien wie
Stacheldraht oder literarische Vorlagen in feingliedrige, gerahmte Kompositionen, die Bänder aus Textfragmenten oder eine
Leiter ohne Anfang und Ende zeigen. Als „Fenster ohne Aussicht“ erzeugen sie eine poetische Wirkkraft und regen zum Nachdenken
über Fragen von Verletzlichkeit und Vergänglichkeit an.

Regula Engelers fotografische Arbeiten erscheinen als experimentelle Vermengung von Wirklichkeit und Imagination. Der Reiz liegt in der Spannung von bewusst eingesetzten Störungen, Bewegungen und Überlagerungen, die sich aus dem v erwendeten
Filmmaterial, der Aufnahmesituation und Entwicklung ergeben, und den gezeigten „Aussichten“, die eine poetische Verdichtung
der Landschaft bewirken.

Das Künstler:innenduo Schellinger Zaugg bewegt sich an der Schnittstelle von konzeptuellen Entwürfen und partizipativen
Praktiken. Sie lassen sich auf die konkrete räumliche, soziale oder institutionelle Situation ihrer Ausstellungsorte ein, um daraus
ein spezifisches, künstlerisches Konzept zu entwickeln, das sich kritisch, aber auch lustvoll mit Fragen des Kunstbetriebes und der Zugänglichkeit zur Kunst befasst.

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